Methodisches Arbeiten im Planungsbereich

 

 

 

 

 

Methoden für den kreativen und systematischen Entwurf sind seit einigen Jahren Bestandteil der Ausbildung von Ingenieuren und insbesondere im Entwicklungsbereich beliebt (s. VDI 2221).

 

 

Methodisches Vorgehen ist auch im Planungsbereich möglich und soll hier anhand des Beispiels einer

 

 

Fördereinrichtung (Pumpwerk, Verdichter)

 

 

demonstriert werden. Als eine unter vielen Methoden wird hier der so genannte

 

 

Morphologische Kasten

 

 

verwendet: In den Zeilen werden Teilfunktionen des Systems aufgelistet. Spaltenweise wird zu jeder Teilfunktion eine Lösungsmöglichkeit aufgetragen (möglichst ohne vorherige Selbstbeschränkungen).

 

 

Das Ergebnis könnte wie folgt aussehen:

 

 

Morphologie

 

 

Aus der Variation der Teillösungen entsteht eine Gesamtlösung für die gesuchte Aufgabe, im Beispiel sind zwei Lösungsschienen markiert

 

 

  • Klassisches Pumpwerk mit Schwimmerschaltern im Pumpensumpf, Pumpenvertauschung und Reservepumpe (rot markiert).
  • Druckregelung mit Gebläsen und einer softwareseitigen Überwachung (z.B. über die hier nicht aufgeführte Sauerstoffmessung) - mit einem “o” markiert.

 

 

Sinn des Verfahrens?

 

 

Oftmals werden bei einem neuen Entwurf wieder die gleichen Lösungsmöglichkeiten entwickelt und/oder von neuem diskutiert (Ist eine kontinuierliche Niveaumessung notwendig? Bringt eine Regelung Vorteile? Brauchen wir zwei oder drei Gebläse?).

 

 

  • Diese Diskussionen können durch eine einmalige Bewertung der Teillösungen (Kosten, Nutzen, Nachteile) überflüssig werden. Beim Entwurf werden dann die bekannten Lösungsmöglichkeiten tabellarisch nebeneinander gestellt und gewichtet. Der Morphologische Kasten bietet einen einfachen systematischen Ansatz dafür.
  • Neue Lösungen sind möglich - im Beispiel durch weitere Aufgliederung der Teilfunktionen (z.B. Art der Niveaumessung, Verteilung der Frequenzumrichter auf die Antriebe, usw.) - vor allem durch andere Kombinationen und angeregt durch die Variation der vorhandenen Vielfalt.